OeME-Herbsttagung 2010: "Bekennen"
Bern, Switzerland
Die diesjährige Berner OeME-Herbsttagung widmet sich dem "Bekennen". Das Thema sorgt derzeit in den (reformierten) Kirchen für Zündstoff. " ich glaube an jesus / den messias der bedrängten und unterdrückten" − der Titel der Tagung stammt aus dem "nachapostolischen bekenntnis" von Kurt Marti. Der Berner Schriftsteller spricht an der Tagung über "hinstehen und bekennen", genauso wie der Sozialethiker und Theologe Helmut Kaiser und die palästinensische Autorin Sumaya Farhat-Naser.
Wer bekennt, zeigt sein Gesicht. Wer bekennt, stellt sich in eine Glaubenstradition. Wer bekennt, bezieht Stellung. Zum Beispiel das Accra-Bekenntnis der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen: Ein Bekenntnis zu Gott als Gott der Gerechtigkeit über die ganze Schöpfung, insbesondere auch der Wirtschaft. Konkrete Bekenntnisse sind in konkreten Situationen gefragt. Exemplarisch greift die Tagung zusammen mit Betroffenen den Konflikt um die bernische Kartonfabrik Deisswil auf. Im gemeinsamen Singen von Credo-Musik aus vier Jahrhunderten ermöglicht die Tagung auch einen anderen Zugang zu Bekenntnissen.
Die ökumenisch ausgerichtete OeME-Herbsttagung versteht sich als kritischen Beitrag an den laufenden Diskussionsprozess im Rahmen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes: Was bekennen eigentlich die "bekenntnisfreien" Reformierten in einer Landschaft, die sich kirchlich, religiös und gesellschaftspolitisch im Umbruch befindet?
